Theater Kritik: Peer Gynt – Schauspiel Frankfurt

Webseite des Theaters: https://www.schauspielfrankfurt.de/spielplan/stuecke-a-z/peer-gynt/

Pressetext des Theaters: Peer phantasiert. In seinen Tagträumen jagt er auf einem Hirschbock durch die norwegische Bergwelt. Seine Mutter Aase liebt ihn abgöttisch, befeuert so noch seine wilden Sehnsüchte nach Bewunderung. Die bäuerliche Dorfgesellschaft hingegen steht dem Außenseiter, der so manisch um sich selbst kreist, feindselig gegenüber. Bei einem Hochzeitsfest stacheln sie ihn an, seine trunkenen Lügengeschichten zum Besten zu geben. Gereizt bis aufs Blut raubt Peer die Braut, die er gleich wieder sitzen lässt. Ausgestoßen begibt sich Peer auf eine lebenslange Flucht. Vor den anderen? Vor sich selbst? Auf seiner Reise begegnet er dem Trollkönig und seinem Hofstaat, wird als Sklavenhändler reich, gibt sich in der afrikanischen Wüste als Prophet aus und wird von den Insassen einer ägyptischen Irrenanstalt zum Kaiser ausgerufen. Nach Jahren der Abwesenheit kehrt er zurück, trifft auf seine Jugendliebe Solveig. Peer hat sie vergessen. Sie hat all die Jahre in einer Berghütte auf ihn gewartet. Kann Solveigs Liebe Peer erlösen?

Andreas Kriegenburg erzählt die Geschichte von Peers Weltflucht neu. Peers Lebensmotto »Sei du selbst«, der Wahn sich selbst zu verwirklichen, münden in die unabdingliche Frage: »Was bleibt am Ende eines Lebens?« Andreas Kriegenburg inszeniert die Weltflucht eines Außenseiters und seiner ebenso manischen wie lebenshungrigen Suche nach sich selbst. »Aus der Perspektive der optimierten Gesellschaft ist der Träumer Peer ein Antiheld, weil er stört, weil er sich selbst als störend empfindet. Andererseits ist er mit dem in ihm lagernden und brodelnden kreativen Potential, das er kaum unter Kontrolle halten kann, ein Held für die Gesellschaft, weil er gegen alles Normative, gegen alles Normale und alles Optimierte angeht. Aus romantischer Sichtweise ist er als Antiheld ja auch der ideale Held.« (Andreas Kiregenburg)

Regie: Andreas Kriegenburg
Bühne: Harald B. Thor
Kostüme: Andrea Schraad
Dramaturgie: Volker Bürger

Besetzung:
Max Simonischek (Peer Gynt)
Katharina Linder (Aase, seine Mutter)
Sarah Grunert (Solveig…)
Paula Hans (Ingrid, Tochter des Hägstadtbauern…)
Friederike Ott (Tochter des Trollkönigsentin…)
Melanie Straub (Der Krumme)
Sebastian Reiß (Peers Vater / Trollkönig…)
Florian Mania (Master Cotton…)
Christoph Pütthoff (Knopfgießer…)
Fridolin Sandmeyer (Herr Schreibfeder…)
Nils Kreutinger (Mads Moen…)
Andreas Tillmann (Peer Gynt im Bett)